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wenn Getreidebrei vermutlich das vorherrschende Alltagsgericht der
Wikingerzeit war, gibt es doch einige Hinweise auf andere
Zubereitungsformen von Lebensmitteln. So sind uns einige flache
Bratpfannen aus Skandinavien überliefert, die keinen oder nur einen
niedrigen Rand aufwiesen (vgl. die obere Pfanne). Mit diesen Pfannen
ist es relativ schwierig, beispielsweise Fleisch über dem offenen Feuer
zu braten, da dies leicht über die Kante ins Feuer rutscht. Aus diesem
Grund werden diese Pfannen vor allem als Instrumente zur
Fladenbrotherstellung angesprochen. Stephan wollte sich damit jedoch
nicht abfinden, weil er unbedingt komfortabel auch andere Sachen darin
braten wollte, und hat den Rand seiner Pfanne, die nach dem Fund von
Oseberg häufig auch als Oseberg-Pfanne bezeichnet wird, ein wenig
erhöht. Dies ist zwar nicht direkt archäologisch belegt, lässt sich
aber aufgrund der häufig stark im Randbereich korrodierten Funden auch
nicht eindeutig widerlegen. Das zweifelnd nagende Gewissen hat
allerdings inzwischen dazu geführt, dass die untere Pfanne die obere
abgelöst hat. Diese Pfanne ist die Rekonstruktion einer Bratpfanne, die
sich in wikingerzeitlichen Schichten aus York fand. Bei dem
Originalfund fehlte allerdings der Griff, dessen Befestigung nur noch
erhalten war. Zudem war das Stück durch mehrere aufgenietete
Metallbleche mehrfach repariert worden, was beweist, wie wertvoll eine
solche Pfanne damals gewesen sein muss. Es dürfte in diesem reparierten
Zustand kaum noch möglich gewesen sein, halbwegs komfortabel in der
Pfanne zu braten. Allerdings ist Stephan inzwischen so in seine
York-Pfanne verliebt, dass er sie möglicherweise auch eines Tages
mehrfach reparieren würde. Und sei es nur aus Dankbarkeit für die
vielen schönen und schmackhaften Momente, die sie ihm beschert hat... | | |