Laufriemengürtel aus Oldenburg
         
Schmuck
Zurück zu den Alltagsgegenständen
   
       

Replik eines Gürtels nach Funden aus Oldenburg und Dänemark. Die Beschläge wurden von Alban Depper gefertigt.
       
Zurück zur StartseiteEine ungewöhnliche Form der Gürtel stellen sogenannte Laufriemengürtel dar. Ihre Schnallen besitzen keinerlei Dorn und haben auch nie welche besessen. Die Formen dieser Gürtelbeschläge variieren teilweise sehr stark. Dennoch haben alle gemein, dass sie verhältnismäßig schmal sind und entsprechend schmale Riemenzungen aufweisen, sofern diese benutzt wurden.

Gürtel dieser Art finden sich vor allem in Dänemark. Ebenfalls einzelne Riemenzungen, die ihre stilistischen Vorbilder anscheinend bereits in der römischen Kaiserzeit hatten und zumeist keinerlei tierische oder pflanzlichen Ornamente tragen.

Eine Ausnahme stellt die oben reproduzierte Riemenzunge aus der slawischen Burgwallsiedlung von Oldenburg dar. Sie ist aufgrund der Tierstilverzierung eindeutig skandinavischen Ursprungs und Karl W. Struve geht sogar von einer Fertigung in Haithabu aus (Struve 1985, S. 157). Der Schieberbeschlag wurde zwar in Oldenburg gefunden, stammt aber vermutlich ebenfalls aus dem dänischen Raum.
   
   
       
Laufriemenschnalle aus Oldenburg
(Gabriel 1988, S. 226, Abb. 47.3-6; mit freundlicher Genehmigung des Archäologischen Landesmuseums Schleswig-Holstein)
       
Bindungsweise von Laufriemengürteln
   
         
Literaturnachweis:
I. Gabriel, Hof- und Sakralkultur sowie Gebrauchs- und Handelsgut im Spiegel der Kleinfunde von Starigard/Oldenburg. Ber. RGK 69, 1988, 103-291.
K. W. Struve, Starigard Oldenburg. Geschichte und archäologische Erforschung der slawischen Fürstenburg in Wagrien. Sonderdruck aus: 750 Jahre Stadtrecht Oldenburg in Holstein, 1985 (Oldenburg/Holstein 1996, 3. Auflage).