Eisenleuchter
         
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Rekonstruktion eines eisernen Leuchters nach Vorbildern unter anderem aus dem Oseberggrab
       
Dunkle Buden? Auch in der Wikinkgerzeit nicht unbedingt immer vorzufinden. Es gibt aus dem Nord- und Ostseeraum zahlreiche Funde von Lampen und Leuchtern. Diese können sowohl aus Metall, wie auch aus Ton gefertigt sein und sind in zahlreichen Formen vertreten. Die behrümteste Variante ist jedoch vermutliche der so genannte Osebergleuchter. Es handelt sich hierbei um eine Eisenschale, die von drei Armen auf einer tordierten Eisenstange getragen wurde, deren unteres Ende wiederum angespitzt war und dadurch in den Boden gerammt werden konnte. Das hier gezeigte Exemplar eines solchen Leuchters ist eine relativ einfache Ausführung dieses "Osebergleuchter-Prinzips".

Betrieben werden konnten diese Lampen mit sämtlichen Formen von Fetten, Ölen (und Wachsen), die sowohl pflanzlichen als auch tierischen Ursprungs gewesen sein konnten. Die Art des Brennstoffes wird sicherlich vom Geldbeutel des jeweiligen Lampenbesitzers abhängig gewesen sein. Zudem lassen sich auch einfache Ton- oder sogar Lehm schälchen als Lampen nutzen. Die Lampe an sich musste also keineswegs teuer sein. Das Brennmittel war es hingegen. Denn zum einen gilt die Faustregel: Je besser die Lichtausbeute eines Brennstoffes, desto teurer seine Gewinnung. Zum anderen sollte man sich immer vor Augen halten, dass die verbrannten Öle und Fette gleichzeitig Nahrungsmittel sind oder aus diesen gewonnen werden (z.B. Talg), die man als arme Person somit nicht ohne weiteres verbrennt.
Die einzigen Brennmittel auf die dies nicht zutrifft, sind Holz und Bienenwachs. Bienenwachs ist selten und somit teuer gewesen. Hierüber geben englische und mitteleuropäische Schriftquellen Aufschluß. Holz war leicht zu besorgen und Kienspäne sind im nördlichen Skandinavien sicherlich verbreitet gewesen. Jedoch waren die stark harzhaltigen Nadelbäume in Dänemark während der Wikingerzeit nicht heimisch. Es stellt sich die Frage, ob man sich hier evtl. nicht einfach mit dem Kochfeuer zufrieden gegeben hat.

Man sollte jedoch nie vergessen: Licht nach war auch in der Wikingerzeit nach Einbruch der Dunkelheit immer Luxus! Nicht umsonst ging man bis ins 19. Jahrhundert in den unteren Gesellschaftsschichten mit der Dunkelheit zu Bett und stand zu Sonnenaufgang wieder auf.
   
       
         
Literaturnachweis:
A.W. Brögger, H. Falk, H. Shetelig (Hrg.), Osebergfunnet (4 Bände, Oslo 1917-1928).