Holzlöffel
         
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Rekonstruktion eines Holzlöffels, gefertigt von Ingo
       
Zum Alltag gehörte natürlich auch das Essen. Gabeln waren unbekannt und die wichtigsten Werkzeuge für die Nahrungsaufnahme waren Messer, die vermutlich häufig nicht nur  fürs Essen benutzt wurden, und eben Löffel.

Die Löffel bestanden in Haithabu ausnahmslos aus Holz. Dort sind bislang 59 Exemplare inklusive Halbfabrikaten belegt, deren Laffengröße (Schöpfflächengröße) stark variiert (zwischen 2,5 und 9,2 cm; mit einem deutlichen Schwerpunkt zwischen 7,1 und 8 cm). Was auch damit zusammenhängt, dass im Material Löffel unterschiedlicher Funktionen enthalten sind, wie Speise- und durchbohrte Rührlöffel. Vollständig erhaltene Exemplare sind in der Handelsstadt am Haddebyer Noor trotz relativ hoher Fundzahl eher selten. So ist nur ein Löffel wirklich komplett erhalten.
Die Form der Laffen ist - mit Ausnahme eines einzigen möglichen Kochlöffels mit runder Schöpffläche - durchgehend langoval. Vereinzelt weisen einige Stücke besondere Verzierungen auf, wie ein Löffelstiel aus Wacholder mit nach unten gebogenem Drachenkopf am Ende. Derartige Verzierungen sind dagegen deutlich die Ausnahme und die meisten Exemplare sind entsprechend rein funktional gestaltet.
Von den gefundenen Löffeln konnte noch bei 37 die Holzart bestimmt werden. Demnach wurde zumeist Ahorn als Rohmaterial genutzt (14 Exemplare). Weitere verwendete Holzarten waren Esche (6 Exemplare), Rosengewächse (6 Exemplare), Hasel (4 Exemplare), Rotbuche (3 Exemplare), Eiche, Erle, Pappel und Wacholder (jeweils 1 Exemplar).
   
       
         
Literaturnachweis:
F.  Westphal, Die Holzfunde von Haithabu. Die Ausgrabungen in Haithabu, Band 11 (Neumünster 2006).