| | In
Grab 218A auf dem Gräberfeld von Ire auf Gotland wurde ein junges
Mädchen mit sehr reichen Schmuckbeigaben bestattet. Die Schmuckstücke,
die der Toten mit ins Grab gegeben wurden, waren allerdings
größtenteils deutlich älter als die Verstorbene selbst. So stammt die
älteste Beigabe aus der zweiten Hälfte des 9. bis Anfang des 10.
Jahrhunderts, während das jüngste Stück dagegen zwischen 1050 und etwa
1200 hergestellt wurde. Das Fundspektrum dieses Grabes deckt somit
nahezu die gesamte Wikingerzeit Gotlands ab.
Unter
dem Schmuck in dem Grab befand sich auch eine Kette mit insgesamt 317
Perlen, 2 stabförmigen Kettenverteilern aus Bronze / Messing und 24
fischkopfförmigen Hülsen, die aus Bronze- bzw. Messingblech gearbeitet
sind. Etwa die Hälfte der Perlen (111 Exemplare) sind aus
Schneckenschalen gebohrt. Die übrigen Perlen bestehen, mit Ausnahme
einer Bernsteinperle, aus Glas. Die Glasperlen dieses Colliers waren
zumeist rund, einige wenige haben Sechseck-, diskus- oder Stäbchenform.
Farblich sind verschiedene Rot-, Grün- und Blautöne vertreten, die
entweder einfarbig oder Ziermustern in Millefioritechnik verziert sind.
Eine Besonderheit innerhalb dieser Kette stellt die einzige Glasperle
mit Goldfolienauflage dar (zweite Reihe von unten, in der Mitte).
Das
Zusammensuchen passender Perlen nach einer bestimmten Vorlage ist
sowohl kosten-, wie auch zeitintensiv. Deswegen fehlen bei unserem
Exemplar nicht nur die fischkopfförmigen Blechanhänger, sondern auch so
manche Glasperle, deren Platz durch die beiden röhrenförmigen
Knochenperlen vorerst frei gehalten wird. Die sechseckigen Glasperlen
stellen außerdem ein Problem dar, an das sich die Perlenmacher nur
ungern herantrauen. Auch sind die Schneckenschalenperlen so lange durch
scheibenförmige Knochenperlen vertreten, bis Julia sich traut ihre
Seeschneckenschalen zu zerbohren. Auch ähneln die Kettenverteiler
bereits der Originalvorlage, doch werden diese noch einmal
überarbeitet werden.
Nach und nach wird sich diese Kette immer
weiter ihrem historischen Vorbild nähern und wir versuchen, jede
weitere Änderung hier als Fortsetzungsroman mit einzustellen.
Gelegentliches Reinschauen lohnt sich also.
| | |